Freitag, 8. April 2011

Der Westerwald im Spiegel der Literatur

Siehe unter:

http://westerwaldinderliteratur.blogspot.com/

Montag, 4. April 2011

Die einen demonstrieren, die anderen kassieren


Der Westerwald ist Schauplatz von Demonstrationen geworden. Es wird öffentlich zum Ausdruck gebracht, daß die Bevölkerung des Westerwaldes dafür eintritt, die Atomkraftwerke zu schließen. Ihnen liegt daran, auf ungefährlicheren Wegen Strom zu erzeugen.


Jeden Montag versammeln sich Gegner der Atomkraftwerke und ziehen lärmend durch die Straßen der Kreisstadt des Westerwaldes.


Die Westerwälder wollen wie die Menschen anderer Regionen in Deutschland beharrlich darauf hinweisen, daß das Ende des Atomkraftwerkszeitalters gekommen ist. Atomkraftwerke sind in der gesamten Europäischen Gemeinschaft abzuschalten.


Den Stromkonzernen wird nachhaltig deutlich gemacht, Atomkraftwerke sind zu schließen. Kein Weg führt mehr daran vorbei. Es gibt gute Alternativen zur Stromproduktion mit Atomkraftwerken, z.B. mit dieser Photovoltaikflaeche im Stadtzentrum von Wirges:



Karl-Ludwig Diehl

Montag, 28. März 2011

Die Antiatombewegung im Westerwald hat Geschichte


Westerwälder engagieren sich seit langer Zeit dafür, den Bau von Atomkraftwerken zu verhindern. Sie waren Teil der Bewegung, die in Brokdorf und anderswo gekämpft hat. Sie gehörten auch zu denjenigen, die dafür gesorgt haben, daß der Atommeiler ganz in der Nähe von Koblenz, der gegen den Widerstand der Bevölkerung auf einer vulkanischen Erdspalte gebaut wurde, nicht in Betrieb genommen werden darf und bald abgerissen wird.


In verschiedenen Kleinstädten des Westerwaldes wurden inzwischen Montagsdemos eingerichtet, um der Bevölkerung Gelegenheit zu geben, öffentlich dafür einzutreten, daß alle Atomkraftwerke in der Bundesrepublik Deutschland abgeschaltet werden müssen.


Das Wahlverhalten der Westerwälder bei der Landtagswahl am 27.März 2011 hat deutlich gemacht, die Mehrheit der Rheinland-Pfälzer drängt auf die Schließung aller gefahrvollen Atomkraftwerke, und das nicht nur in Deutschland, sondern auch in der Europäischen Union.


Wie kam es zu dieser abenteuerlichen Technologie? Einige Gedanken dazu finden sich hier:

Durch das Aufkommen des Nationalsozialismus und paralleler Bewegungen in Italien, Spanien, Japan, usw. kam es zu einem Weltkrieg, der zum Schluss nur noch mit der Atombombe zu stoppen war. In der Nachkriegszeit ergab sich daraus sowohl ein riesiges Atomwaffenarsenal wie die sogenannte "friedliche Nutzung der Atomkraft". Dieses Können, die schreckliche Kraftentfaltung bei der Kernspaltung zu beherrschen, wurde zunächst sehr bewundert. Dann aber wurden die Gefahren deutlicher, die auch mit einer friedlichen Nutzung der Atomkraft einhergehen.


Wir müssen uns bewusst machen, daß sowohl die Atomwaffen wie die Atomkraftwerke eine Folge des Nationalsozialismus und ihrer Parallelbewegungen gewesen sind. Besonders schrecklich ist die Spätfolge dieses Nationalsozialismus. Weltweit wurden Unmengen an gefährlichen Atomkraftwerken aufgebaut. Einige befanden sich nahe an einer Katastrophe, bei anderen konnte die Katastrophe nicht mehr aufgehalten werden.


Beides, sowohl das Atomwaffenarsenal wie das Atomkraftwerksarsenal der sogenannten friedlichen Nutzung der Atomkraft, muß nun endlich als Spätfolge des Nationalsozialismus beseitigt werden. Wir dürfen eine solche Gefährdung unseres Natur- und Lebensraums auf dem Planeten nicht dulden und sollten uns möglichst rasch und vollständig aus diesem schrecklichen Zeitalter verabschieden.


Es bindet sehr viel menschliche Lebenskraft, diesen Widerstand gegen die Atomkraft aufzubieten. Aber er ist aus Vernunftgründen wichtig. Die Westerwälder befinden sich mit ihrem Widerstand nicht allein. Er existiert überall auf der Welt. Auf der Insel Kaminoseki in Japan wehren sich die Fischer seit 28 Jahren gegen den Bau eines Atomkraftwerkes. Sie verhindern sehr massiv jegliche Bauarbeit. Wächter übernachten auf dem vorgesehenen Baugelände des Atomkraftwerkes und alarmieren sofort die Fischer, wenn sich jemand auf der Baustelle ans Werk machen will. In Eile fahren sie mit ihren Fischerbooten herbei und blockieren die schöne Bucht ihrer Insel, um nicht nur ihren Fischbestand zu sichern, sondern auch, um noch schlimmere Gefährdungen ihrer Landschaft zu verunmöglichen. Daß sie das seit 28 Jahren durchhalten, zeigt deutlich, welche Kraft Menschen auch in Japan aufbieten, um den Wahnsinn aufzuhalten, die Erdregionen mit Atomkraftwerken zuzustellen. Ähnlich massiv ist der Widerstand in der deutschen Gemeinde Gorleben, wo sich die Bevölkerung dagegen wehrt, daß in ihrem Gemeindegebiet ein Atommüllendlager in einem Salzstock unterirdisch angelegt wird.


Die Westerwälder tun gut daran, wenn sie sich gegen den Bau von Atomkraftwerken stellen. Denn neben dem Standort Gorleben mit seinem Salzstock gibt es auch die Möglichkeit, Atommüllendlager in mächtigen Tonlagerstätten einzubauen. Unter einer dicken Basaltschicht befindet sich im oberen Westerwald eine solche Tonlagerstätte. Hoffen wir, daß sie niemals als Endlagerstätte für Atommüll in Anspruch genommen wird.

Karl-Ludwig Diehl


Montag, 21. März 2011

Wir haben uns auf den Weg gemacht


Auch im Westerwald beginnt sich Widerstand zu regen. Nachdem bereits in Hachenburg Montagsdemos eingerichtet wurden, fand nun die erste Manifestation* in Montabaur, der Kreisstadt des Westerwaldes, statt.


Am Rande der Demonstration fielen abfällige Bemerkungen:

"Das bringt doch nichts. Ihr könnt doch nicht nur die Atomkraftwerke bei uns abschalten."

"Genau darum geht es doch jetzt", wurde geantwortet, "alle Atomkraftwerke in der Europäischen Union müssen abgeschaltet und abgerissen werden. Das Thema 'Schließung aller Atomkraftwerke in der EU' ist im europäischen Parlament zu behandeln!"


Die erste gut gelungene Manifestation in der Kreisstadt des Westerwaldes läßt hoffen, es werden an den folgenden Montagen immer mehr Menschen mitgehen, um ihren Willen zu bekunden, daß wir in der EU keine Atomkraftwerke mehr haben wollen.


Je grösser die Manifestationen werden, desto eher besteht die Chance, auch mit den Bürgern der Partnerschaftsgemeinden der Dörfer und Kleinstädte des Westerwaldes im Ausland in eine konstruktive Diskussion eintreten zu können. Daß eine solche


Diskussion dringend notwendig ist, sehen wir an dem Atomunglück in Fukushima (Japan) zur Zeit überdeutlich. Atomkraftwerke können nicht sicher gebaut werden.

Karl-Ludwig Diehl



Anmerkung:
* Der erste Antiatomspaziergang in Montabaur fand am 21.März 2011 statt.